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Keine Smombies werden - P. Klein SCJ zum Buch von Manfred Spitzer

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Das Buch, das unsere Kinder und Jugendliche retten kann

Die Smartphone Epidemie: Ein lesenswerter Buchtipp von Pater Théo Klein SCJ 


In den letzten Jahren hat das Smartphone die Welt mit enormer Geschwindigkeit erobert und den Alltag für seine vier Milliarden Nutzer verändert wie keine technische Neuerung zuvor. Von morgens bis abends, bei der Arbeit und im Privatleben: ohne Smartphone scheint einfach nichts mehr zu gehen. Über die gesundheitlichen Folgen machen sich mittlerweile sogar Investoren und Unternehmer Gedanken. Der Chef von Apple empfiehlt, Smartphones nicht in Schulen zu verwenden, der französische Präsident verbietet sie dort ganz und Süd-Korea hat seit Jahren Gesetze zum Schutz der Jugend vor den schlimmsten Folgen der Handynutzung. Smartphones schaden der Gesundheit, der Bildung und der Gesellschaft insgesamt. Wann wachen wir endlich auf?

Manfred Spitzer promovierter Psychiater und Philosoph, Vater von 6 Kindern weist mit seinem Buch „Die Smartphone Epidemie“ auf die Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft hin. Man findet hier viele Typs und Hinweise zu den Risiken und Nebenwirkungen des Smartphone, wie man Kinder vom exzessiven Gebrauchen davon abhalten kann. Es geht um die Gesundheit der Kinder und die Frage lautet: Wie schränke ich den Smartphone-Konsum meiner Kinder ein?

Smartphones beeinträchtigen die Bildungsprozesse stark

Nach wissenschaftlichen Studien ist es erwiesen, dass die Smartphones die Bildungsprozesse stark beeinträchtigen. Genau aus diesem Grund wird seit August 2018 vom französischen Parlament an den Schulen der Gebrauch des Smartphones verboten – und mit Recht! Wenn immer noch permanent Falschmeldungen verbreitet werden und die Probleme nicht beim Namen genannt werden, so müssten wir doch ahnen, dass die vielen Lobhudeleien der digitalen Welt und die Chancen für unsere Kinder mehr als übertrieben sind. Wenn schon Erwachsenen andauernd durch Fakenews andauern abgelenkt werden, wie soll das Netz unseren Kindern Halt und Sicherheit? Hätten wir gedacht, dass 7 Jahre nach der Einführung der Smartphone, sich die Suizidrate in Amerika bei Mädchen verdoppelt hat? Hätten wir gedacht, dass die schulischen Leistungen und Ergebnisse eines Landes ungefähr im selben Maße sich verschlechtert, gemessen daran wieviel das Land am Ausbau seiner digitalen Infrastruktur ausgegeben hat? Hätten wir gedacht, dass die Bildschirmnutzung in der USA bei 8-13 Jährigen bei 6 Stunden am Tag liegt und bei 13-18 Jährigen bei 9 Stunden? Jeder Erwachsene von uns erinnert sich daran als wir noch Kinder waren, galten 3 Stunden Fernsehen am Tag als übertrieben. Viele verbringen ein Drittel ihrer Zeit mit einem Gerät, das es erst seit 10 Jahren gibt.

Manfred Spitzers Buch ist durch seriöse wissenschaftliche Studien, die oft belächelt, ignoriert oder attackiert werden, fundiert. Er weist auch nach, welche Defizite ein Kind erleidet, dessen Mutter beim Stillen, Füttern oder beim Spazierengehen dauernd auf ihr kleines Gerät glotzt. Es ist durch dutzende wissenschaftliche Studien erwiesen, dass die Gesundheit und die Bildung junger Menschen durch die Smartphones beeinträchtigt sind und stellt zudem eine Gefahr für unsere demokratische Gesellschaft dar. Spitzer sagt es klar und deutlich: Gefahr von Sucht, Einsamkeit, Narzissmus, Depression, Selbstmordgefahr, Bewegungsmangel und Übergewicht, Schlafstörungen, Denkvermögen und Intelligenzquotienten werden reduziert, selektive Aufmerksamkeit, durch Ablenkung Gefahr im öffentlichen Leben, Verdrängung des Erlebens von Natur, wo doch die Natur für unsere Gesundheit wichtig ist, Störung von Empathie und Willensbildung. In der Tat: Smartphone als größten Willensbildungskiller. Nicht umsonst war „Smombie“, also Smartphone-Zombie (Zombie=willenloser Mensch) das Jugendwort des Jahres 2015 (S.130). Sogar die Grundfesten unserer Demokratie sind bedroht, dadurch, dass man die Profitinteressen der reichsten Firmen der Welt unkritisch überlässt. Wahlen lassen sich ebenso beeinflussen wie Emotionen und Meinungen von Menschen. Es ist nachgewiesen, dass die Smartphones die Gedanken, Gefühle und das Verhalten der Nutzer beeinflussen können.

Wenn wir unser Verhalten nicht ändert, resultiert in spätestens drei Jahrzehnten eine Pandemie

Das Buch lässt auch aufhorchen für alle die sich mit Augenheilkunde bei Kindern befassen: Kurzsichtigkeit entsteht, wenn in Kindheit und Jugend – der Zeit der Entwicklung der Augen – zu wenig in die Ferne geblickt wird. Smartphones verursachen bei Kindern und Jugendlichen Kurzsichtigkeit, weil das Auge nicht noch ganz entwickelt ist. Spitzer schlägt Alarm: Die Zunahme der Häufigkeit der Kurzsichtigkeit, hat das Ausmaß einer Epidemie längst erreicht. Wenn wir unser Verhalten nicht ändert, resultiert in spätestens drei Jahrzehnten eine Pandemie, das heißt alle Kontinente sind betroffen, sowie die Pest im mittelalterlichen Europa (1347-1352, damals auch der „schwarze Tod“ genannt) mit etwa 25 Millionen Toten, die Spanische Grippe (1918-1920) mit 50 Millionen Toten und seit etwa 1980 die HIV/AIDS Pandemie mit bislang 33 Millionen Toten. Nach einer Schätzung neueren Datums wird’s im Jahr 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung von Kurzsichtigkeit betroffen sein (S.60).

Mit diesem Buch hat Spitzer ein Anliegen: „Er will die Menschheit vor der Verblödung bewahren, die ihr unweigerlich durch Computer, Handy, Fernsehen sowie das Navi im Auto droht und von digitalen Dealern überall auf der Welt befeuert wird.“ 
Süddeutsche Zeitung

„Der Ulmer Psychiater und Hirnforscher Manfred Spitzer will vor allem aufrütteln und klarmachen, wie schädlich und ungesund das digitalisierte Leben ist.“ 
Psychologie heute

„Spitzer ist ein Wissenschaftsentertainer, der aus eigener Quelle schöpft. Er schlägt nur deshalb die Pauke, weil er will, dass seine Erkenntnisse in den Kinder-, Lehrer- und Ministerzimmern gehört werden“ 
Stuttgarter Nachrichten

Was der Gebrauch von Smartphones betrifft, gilt die zurückgehende Weisheit des Schweizer Mediziners Paracelsus (1493-1541): „Die Dosis macht das Gift“. Wir lassen für die nächste Generation eine hoffnungslose Überdosis zu, die fatal ist. Wissenschaftliche Studien haben auf die Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen. Die körperliche und seelische Gesundheit sowie die Bildung der nächsten Generation wird durch Smartphones leiden. Aber das ist den Firmen egal, denn es geht ja schließlich um Milliarden!

Im Pharma-Bereich müssen die Wirkungen nachgewiesen werden und die Nebenwirkungen bekannt und als vergleichsweise gering bewertet werden, damit eine neue medizinische Prozedur auf den Markt kommen darf. Könnte man die Wirkungen und Nebenwirkungen des Smartphones nicht auch unter diesem Gesichtspunkt betrachten. Es ist höchste Zeit, dass wir uns Gedanken machen!

Théo KLEIN scj 

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